Beim B.A.L.L.

Beim B.A.L.L. im Haus der Berliner Festspiele: „Bundesweite Artist Labor der Labore“
Beim B.A.L.L. im Haus der Berliner Festspiele: „Bundesweite Artist Labor der Labore“

BUNDESWEITES ARTIST LABOR DER LABORE

Am 14. und 15. Oktober fand im Haus der Berliner Festspiele das „Bundesweite Artist Labor der Labore“, kurz B.A.L.L., statt. Neben mehr als 650 Besucher*innen war auch das Team der „Labore für Digitale Szenografie“ dabei und präsentierte das vom Fonds Darstellende Künste und über Bundesweite Artist Labs geförderte Projekt.

Ausgebuchte Gesprächstische auf dem "Markt für nützliches Wissen und Nicht-Wissen" beim B.A.L.L.
Ausgebuchte Gesprächstische auf dem
„Markt für nützliches Wissen und Nicht-Wissen“ beim B.A.L.L.
Ticket "Markt für nützliches Wissen"

1 Ticket, 1€ = 1/2 Stunde 1:1 Gespräch mit Neta Alexander (Film- und Medientheoretikerin israelischer Herkunft, die in New York an der Hochschule lehrt). Gesprächsthema? Wartezeit. Dieses Warten, das wir alle kennen: Am Rechner oder Telefon. Wie man damit umgeht, wann man ein „Refresh“ bestellt, wann man komplett neu startet. Ringsrum, Markttreiben: Viele intensive Gespräche in drei Durchgängen. Bienenstockartig, ein wenig wie beim Speed-Dating: Jedes Gesprächspaar beleuchtet von einer aus dem Schnürboden hängenden Birne. Es summte im gesamten Bühnenraum und in der Luftsäule darüber, Hostessen in Rot begleiteten den Ablauf. Nichtsprechende konnten parallel zu den konzentrierten Tischgesprächen durch den Raum wandern. Seitlich, „Marktradio“: Auf Tribünen konnte man sich mittels eines Kopfhörers in ausgewählte Gesprächen einklinken.

Das war aus mehreren Gründen eine sehr gelungene Veranstaltung. Einige Teammitglieder der Labore waren vor Ort, haben eine kleine Ausstellung aufgebaut und den Teilnehmenden von den Laboren berichtet. Dabei entstanden spannende Gespräche mit Teamkolleg*innen, Besucher*innen, Kooperationspartner*innen und Veranstalter*innen. Das Programm war eine gute Mischung aus Workshops, Impulsvorträgen, Filmen, Ausstellung und Panels. Besonders bereichernd waren die Einblicke in die Vielfalt der anderen Laborformate und damit in das große Spektrum der sehr aktiven freien darstellenden Künste. Für die anstehende Planung des Finales in Dortmund am 10. Dezember nehme ich viele Anregungen, gute Laune und neuen Schwung mit.

Projektleiterin Johanna Deffner
Projektleiterin Johanna Deffner und Vorstandsmitglied Hanna Zimmermann beim B.A.L.L.
Projektleiterin Johanna Deffner und Vorstandsmitglied Hanna Zimmermann beim B.A.L.L.

Der Reichtum an Ideen im Themenbereich der szenografischen Forschung und die Vielfalt der Akteure war beeindruckend und inspirierend. Das wurde auch in der Voraufführung des Films „Das ist keine Übung- Zur Lage der freien Künste“ sehr gut anschaulich gemacht. Der „Markt für nützliches Wissen und Nicht-Wissen“ war ein besonderes Erlebnis: Der hochkarätige und gleichzeitig intime Wissensaustausch in einer Bandbreite brennender gesellschaftspolitischer sowie versponnener, scheinbar abseitiger Themen, war ein ganz besonderes Arrangement. Eine Feier, sowohl räumlich, rhythmisch als auch atmosphärisch. Vor dem Panel „Der Markt regelt das nicht“ machte die Regisseurin Monika Gintersdorfer mit einer kurzen Aktion, bei der das Publikum zu 95 % kurz den Saal verließ, auf die vom Bund geplanten Einsparungen wichtiger Förderprogramme von 95 Prozent im Vergleich zu den Jahren 2020 bis 2022 bildstark aufmerksam. Besonders gefreut hat mich die in Gesprächen spürbare gewachsene Sichtbarkeit und Wahrnehmung für die Arbeit des Bundes der Szenografen und die Belange unserer Berufsgruppe.

Vorstandsmitglied Hanna Zimmermann

Vielen Dank an das Team und alle, die vor Ort waren!

Gemeinsam schlagen wir Funken!